Evotec: Schnäppchen oder fallendes Messer?
Evotec ist in diesen Tagen wieder in aller Munde. Der Aktienkurs kommt nicht auf die Beine und nach dem Ausverkauf der letzten Wochen um zeitweise bis zu 46 Prozent auf 12 EUR, wittern viele Anleger und Trader jetzt ein Schnäppchen. Jede noch so kleine Nachricht oder Meldung des Biotech- und Pharmaunternehmens wird aufgesogen, analysiert und interpretiert. Auch die Charttechnik findet natürlich ihre berechtigte Anwendung. Doch viele Anleger machen hierbei einen entscheidenden Fehler …
Evotec hat seit den Jahreshochs bereits, wie eingangs geschrieben, 46 % an Wert verloren. Allein seit der letzten Einschätzung an dieser Stelle vom 12. November “Evotec: Nur eine Korrektur oder droht Schlimmeres?” geht/ging es 23 Prozent runter. Formal gesehen ist die Aktie damit längst im Baisse-Modus. Nur wahrhaben will das kaum jemand. Zu schön war ja die Kursrally der letzten Jahre. Wohl dem, der seit 2009 dabei war als die Aktie noch ein Pennystock war. Die Gewinne seien jedem gegönnt. Doch an der Börse ist nichts für immer. Auch bei Evotec nicht. Der Übergang vom Börsenliebling hin zu “Scheiße, das Ding fällt ja immer weiter” dauert aber eben seine Zeit.
Und wenn man nur auf kurzfristige Charts schaut, die im besten Fall bis zum Jahresbeginn zurückgehen, wird man eben nicht erkennen, dass Evotec “oben” schon längst fertig hat. Wie schon am 12.11 geschrieben, ist das Warnsignal eben nur im langfristigen Wochen-Chart zu erkennen: “zwei fast gleich lange 5-teilige Aufwärtsimpulse, die durch ein fünf Jahre andauerndes Dreieck getrennt sind.”
Machen Sie also nicht den Fehler und klammern Sie zu verbissen an Ihrer Lieblingsaktie. Aus Sicht der Charttechnik ist es nur eine Frage der Zeit, bis Evotec in den einstelligen Kursbereich abgleitet und den bereits definierten Kurszielbereich von ca. 7,23 bis 4,88 EUR abarbeitet.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Viele Grüße,
Ihr Robert Schröder
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