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Bargeld in Zeiten von Bitcoin und Digitalisierung

09. März 2018, 16:40 Uhr Anzeige

Freie Analysen

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Digitalisierung auch den Sektor Geld erfassen würde. Auch wenn man nun der Meinung sein könnte, die Kryptowährungen seien dafür verantwortlich, so haben die Entwicklungen der letzten Jahre gezeigt, dass sich die Menschen immer häufiger für elektronische Zahlungsmittel, also für EC- und Kreditkarten, entscheiden. Ein Trend, der in den nächsten Jahren definitiv anhalten wird, da die technischen Weiterentwicklungen natürlich zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Schlussendlich werden die Bezahlvorgänge immer komfortabler und einfacher.

Die Digitalisierung hat natürlich auch Auswirkungen auf den Devisenhandel – seit geraumer Zeit wird auch mit Kryptowährungen spekuliert. Wird das Bargeld, aufgrund der Liebe zur Technik, demnächst also verschwinden? Auch wenn es immer wieder Gerüchte gibt, Regierungen würden das Bargeld abschaffen wollen, so ist das Gegenteil der Fall.

Quelle: https://pixabay.com/de/zahlung-bargeld-industrie-menschen-3118720/

Quelle: https://pixabay.com/de/zahlung-bargeld-industrie-menschen-3118720/

Wird das Bargeld demnächst verschwinden?

Die Angst, dass das Bargeld verschwinden werde, ist unbegründet. Ungeachtet aller elektronischen Bezahlmöglichkeiten wächst nämlich die Produktion von Bargeld in Europa. „Die Zahlen zeigen, dass die Banknotenproduktion nicht rückläufig ist. Wer sich mit der Materie befasst, der wird feststellen können, dass das Produktionsvolumen sogar wächst“, so Ralf Wintergerst, der Vorstandschef von „Gisecke & Devrient“, einem Traditionsunternehmen aus München, das der Weltmarktführer im Banknotendruck ist. „In Europa, vor allem in Osteuropa, steigt die Produktion. Aber auch in Afrika konnte ein Wachstum beobachtet werden.“ Selbst in China, wo immer mehr Menschen mit den Apps „Alipay“ und „Wechat“ bezahlen, bleibt die Bargeldproduktion stabil. „Auch in China konnte kein Rückgang dokumentiert werden“, so Wintergerst.

Auch die Zahlen der EZB bestätigen Wintergersts Meinung: Ende des Jahres 2017 waren rund 21,4 Milliarden Euro im Umlauf – somit um eine Milliarde mehr als im Jahr 2016 und dreimal so viel wie im Rahmen der Euro-Bargeldeinführung im Jahr 2002. Ralf Wintergerst würde einen Rückgang sofort spüren – das Unternehmen „Gisecke & Devrient“ beliefert mehr als 150 Länder mit Banknoten.

Bargeld bleibt die Nummer 1

Es wächst aber nicht nur ausschließlich die Bargeldmenge – auch die Zahl der EC- und Kreditkarten wird größer. „Natürlich gibt es bei den Bezahlkarten deutliche Zuwachsraten. Vor mehr als 20 Jahren hatte jeder Deutsche eine oder maximal zwei Karten, heute sind es schon drei oder vier Karten“, so Wintergerst. „Nun ziehen auch viele Regionen nach. Die Banken möchten das physische Stück Plastik, auf dem sich ihr Logo befindet, auch nicht aufgeben.“

Doch die jüngeren Generationen beschäftigen sich nicht nur mit EC- oder Kreditkarten, sondern mit Applikationen wie „Wechat“, „Apple Pay“ oder auch „Alipay“. „Es kommt schon einmal vor, dass eine Transaktion über mehrere Kanäle läuft. Wer nämlich Apple Pay nutzt, der muss auch sein Konto und seine Kreditkarte berühren“, so Wintergerst. Das Ergebnis? Die vernetzte Menschheit ist finanziell deutlich aktiver als vor ein paar Jahren. „Die Zahl der Transaktionen wird steigen. Ein Indikator, dass es den Menschen nicht schlechter geht.“ Den letzten Großauftrag hat „Giesecke & Devrient“ übrigens aus Ägypten erhalten – die ägyptische Zentralbank hat das Münchner Traditionsunternehmen dahingehend beauftragt, nun eine neue Infrastruktur für die Bargeldherstellung, Bargeldlagerung, Zirkulation, Überprüfung und auch für die Cybersicherheit zu schaffen.

Doch nur auf die Banknoten- und Geldkartenproduktion will man sich in München nicht verlassen – so werden auch Produkte für die Cybersicherheit angeboten. Dazu gehören etwa eine sichere Authentifizierung, Biometrie und auch eine Verschlüsselungstechnologie. „Schon 2015 verfügten wir über mehr als 15 Milliarden Geräte, die miteinander vernetzt waren. 2021 werden es, so die ersten Prognosen, 28 Milliarden Geräte sein. Natürlich ist da die Gefahr groß, dass Hacker Schwachstellen finden. Noch wird die Cybersicherheit nicht ernst genommen, doch in den nächsten Jahren werden sich immer mehr Menschen damit befassen müssen“, so der Vorstandschef. „Secunet“, der im Bereich der Cybersicherheit tätige Teilkonzern, konnte im Jahr 2017 einen Umsatzzuwachs von 37 Prozent verbuchen – 2016 wurden 115 Millionen Euro eingenommen, 2017 waren es bereits 160 Millionen Euro.


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