Dow Jones: Alles Crash oder was?
Die letzten Wochen hatten es ganz schön in sich. Nach neuen Rekordhochs an der Wallstreet Anfang Oktober, folgte promt der Absturz. Innerhalb von zwei Monaten verlor der Dow Jones Index (ISIN: US2605661048) über 3.000 Punkte bzw. 11,39 %. Erst gestern fielen die Kurse erstmals seit Juni wieder unter die runde Marke von 24.000 Punkten. Ganz klar: Das muss die Trendwende sein! Doppelhoch und abwärts … und direkt rein in den neuen Bärenmarkt! Jetzt wird alles noch schlimmer als zur Finanzkrise 2008 etc. pp. … So jedenfalls tönt es in diesen Tagen aus fast allen Ecken. Aber was ist wirklich dran an der vermeintlich großen Trendwende und dem kommenden Bärenmarkt?
Je länger, desto korrektiver und desto bullischer
Gestern gab es wieder leichte Anflüge von Panik bei vielen Anlegern, als der Dow Jones zu Handelsbeginn zeitweise um über 2 % absackte und die negative Tendenz vom Freitag damit fortzusetzen schien. Doch zum Handelsschluss sprang der Index mit 0,14 % sogar leicht ins Plus und es gab ein Intraday-Reversal, das sich an der entsprechenden Tageskerze ablesen lässt.
Mit dem Tagestief 23.881 gestern notierte der Dow Jones dort, wo er in diesem Jahr schon einmal Anfang Mai, Ende April, Anfang April, Ende März und Anfang Februar stand. Von Abwärtsdynamik oder Crash-Strukturen kann hier also keine Rede sein. Im Gegenteil. Der Dow Jones scheint immer eindeutiger eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung und damit Konsolidierung innerhalb des langfristigen Aufwärtstrends auszubilden. Je länger sich die Kurse jetzt seitwärts schieben, desto größer sind die Chancen auf eine einfach aber sehr volatile Konsolidierung, aus der früher oder später neue Rekordhochs hervorgehen. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch die grüne breite Unterstützungszone zwischen ca. 24.250 und 23.340. Solange diese nicht nach unten wegbricht, können wir noch lange auf einen Crash warten …
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Kein Crash, sondern neue Allzeithochs
Sowohl der Abriss von Januar bis April als auch der von Oktober bis jetzt zeigen klare korrektive sowie 3-teilige (Abwärts)Bewegungen. Allein die Verkaufswelle im Oktober war klar 3-teilig. Zudem wurden die jüngsten Verlauftiefs erneut nicht vom RSI begleitet, womit hier die positive Divergenz weiter anhält und zur Vorsicht mahnt, was fallende Kurse angeht.
Und auch der berühmte “Fear & Greed Index” sendet derzeit keine Crash-Signale. Mit einem aktuellen Wert von 9 taugt die Stimmung nicht für einen Crash. Dazu ist sie schlichtweg schon zu schlecht. Das wiederum ist gut, steigert es doch die Chancen auf eine zumindest kleine doch noch kommende Weihnachts- bzw. Jahresendrally.
Sofern der Dow Jones jetzt nicht mehr unter das gestrige Tief rutscht, könnte sich bis Weihnachten etwa eine positive Tendenz zeigen in Verbindung mit Kursen von ca. 25.250 bis 25.400 auf dem Niveau der dortigen roten Trendlinie, an der der Index am 3. Dezember gescheitert war. Geht es dann über diese Linie, könnte es direkt hoch auf neue Allzeithochs gehen. Bei einem möglichen Pullback hingegen, würde der Dow Jones nochmals eine “Ehrenrunde” bis ca. 23.600 drehen, die aber durch die dann entstehende bullische Flagge nichts an neuen Rekordhochs ändern würde.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Viele Grüße,
Ihr Robert Schröder
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