HUI: Erste Anzeichen der Besserung!
Der Goldpreis verliert in der letzten Handelswoche weitere 1,56 %, wenn auch sich die Abwärtsdynamik etwas verlangsamt hat. Goldminenaktien “kleben” bekanntlich am Goldpreis und wirken in beide Richtungen wie ein Hebel (meist ca. 2 bis 3). Jedoch konnte der HUI-Index mit 1,06 % sogar leicht gegen den schwächelnden Goldpreis zulegen. Der etwas breitere aufgestellte XAU-Index gewinnt sogar 1,62 %. Diese positive Divergenz lässt etwas aufhorchen und lässt auch erste Hoffnungen aufkeimen, dass die seit Juli währende Abwärtsbewegung vorbei oder fast vorbei sein könnte. Eine ähnliche Divergenz gab es übrigens schon einmal im Dezember 2015 als der Goldpreis immer weiter fiel und der HUI aber immer nur seitwärts tendierte!
Zusätzlich ist die Stimmung natürlich wieder sehr schlecht und die Angst vor einer neuen Baisse geht um und spiegelt sich z.B. in Artikeln wie “Gold und Goldaktien – Die Angst geht um …” (19.11.2016 Wallstreet-online.de) oder “Goldexperte Bußler: Ist das der neue Bärenmarkt?” (18.11.2016 Der Aktionär) wider.
Auch der Bullish Percent Index (US-Anleger-Stimmung) auf diesen Sektor steht nun mit knapp 7 wieder dort, wo er Anfang des Jahres und im Sommer 2015, also in der Nähe der Crash-Tiefs, schon einmal stand. Im Juli wurden hier zuvor Werte von 100 erreicht, die eine Euphorie zeigten. Jetzt sehen wir also wieder genau das Gegenteil!
HUI, XAU und auch der viel beachtete GDXJ-ETF laufen mehr oder weniger synchron und charttechnisch auf einer Linie. Dennoch gibt es leichte Unterschiede. Der HUI hat mit dem jüngsten Tief schon fast 61,8 % der Aufwärtsbewegung von Januar bis Juli korrigiert. Zudem wurde hier auch eine wichtige Unterstützungszone, objektiv betrachtet, nach unten verlassen … Wenn auch nicht allzu dramatisch. Bei XAU und GDXJ passt es hingen noch bei den jeweiligen Supportzonen. Bei diesen beiden Indices war die Korrektur mit nur etwas mehr als 50 % auch gnädiger.
Bei allen dreien Märkten ist das, was wir seit den Jahreshochs sehen, jedoch auch klar korrektiver Natur, so dass neue Verlaufshochs und eine weitere Kursverdoppelung meiner Einschätzung nur eine Frage der Zeit ist. Die Frage ist aktuell nur, ob die letzten Tiefs schon einer adäquaten Korrektur entsprechen, preislich passt es mit 50 bzw. 62 % ja bestens, oder, ob hier noch mehr nach unten kommt.
Mit Blick auf die zeitlichen Retracements, die jeweils erst 50 % (bezogen auf die Dauer der Aufwärtsbewegung von Januar bis Juli/August) erreicht haben, passt diese Komponente noch nicht, so dass die finalen Korrekturtiefs wohl noch mehrere Wochen auf sich warten lassen werden. Dennoch stehen die Chancen auf eine größere Aufwärtsbewegung aus den genannten Gründen und auch in Bezug auf Gold und Silber, derzeit recht gut. Allerdings erwarte ich nur eine schnelle Erholungswelle B, aus der dann eine weitere zweite Abwärtswelle (C) entstehen sollte, die die Anleger(Stimmung) nochmals auf eine harte Probe stellen wird.
Erst, wenn dann das Sentiment wieder richtig grottenschlecht ist (noch schlechter als jetzt) und medial eine neue Baisse im Edelmetallsektor heraufbeschworen wird sowie ggf. sogar die skizzieren Unterstützungszonen nach unten durchbrochen werden, ist der gesamte Sektor reif für die nächste Haussephase.