Dow Jones – Die Wahl ist schon entschieden
Die Welt fiebert dem wohl wichtigsten Tag des Jahres am 8. November entgegen. Die Wahl zum neuen US-Präsidenten wird, egal wer gewinnt, Veränderungen in allen Lebensbereichen mit sich bringen. Und das nicht nur in den USA, sondern weltweit. Und auch die internationalen Börsen zeigen sich nervös wie lange nicht. Doch dabei haben die US-Börsen in der letzten Woche schon “ihr Kreuz” gemacht und die Richtung für die nächsten Wochen festgelegt. Droht in dieser Woche ein Wahl-Crash?
Wir erinnern uns kurz an den Januar 2016. Damals brach der Dow Jones um 5,5 % ein. Darauf hin machte der sogenannte Januar-Effekt die Runde: So wie das neue Börsenjahr beginnt, so wird auch die Tendenz zum Jahresende hin sein. 2016 würde somit also ein eher negatives Börsenjahr werden hieß es damals. Doch im Zuge der dann einsetzenden Aufwärtsbewegung auf über 18.500 und neuen Rekordhochs, geriet dieses Omen schnell wieder ein Vergessenheit. Stattdessen werden nun, nachdem die Crash-Saison offiziell vorbei ist, saisonale und historische Durchschnittsverläufe, die z.T. bis 1492 zurückreichen, aus dem Keller geholt. Und auch der klassische US-Präsidentschaftszyklus darf natürlich in keiner Marktanalyse in diesen Tagen fehlen …
Nach meiner letzten Einschätzung “Dow Jones – Crash? Nein, noch nicht!” vom 16. Oktober hatte ich eigentlich noch steigende Kurse bis hin zu neuen Hochs im Sinn. Doch daraus wurde nichts. Es passiert drei Wochen kaum etwas und wir sahen eine volatile Seitwärtsbewegung, die bis vor ein paar Tagen noch die Form einer bullischen Flagge annahm. Am Freitag erst kam hier dann jedoch der Ausbruch nach unten und auch die Unterstützungszone, die durch die Hochs aus dem November 2015, April und Juni 2016 definiert wurde, war damit Geschichte.
OK, das könnte jetzt natürlich auch ein klassischer Fehlausbruch sein. Doch der viel breitere S&P 500 ist da übrigens schon etwas weiter und notiert schon sehr deutlich außerhalb seiner potenzieller Flagge und auch unter der letzten Bastion der Bullen in Form der grünen Unterstützungszone.
Und auch der deutsche MDAX, auf den ich am 3. November verwiesen hatte, sieht nun charttechnisch immer schlechter aus. Auch hier sehen wir einen Ausbruch aus der Flagge nach unten, der schnell auch einen Bruch der grünen Unterstützungszone zur Folge hatte.
Übrigens gab es beim Dow Jones schon mindestens zwei ähnliche Phasen, bei denen es zunächst auch noch nach einer bullischen Konsolidierung aussah. Schauen Sie mal auf den Zeitraum Anfang November 2015 bis Anfang Januar 2016 sowie Mitte Mai 2015 bis Mitte August 2015. Ich habe die Konsolidierungen nachträglich eingezeichnet. Auch damals bröckelten die Kurse erst langsam ab und plötzlich ging es steil abwärts. Und das, nachdem in beiden Fällen die vermeintliche positive Konsolidierung nach unten aufgelöst wurde!
Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber da scheint etwas im Busch zu sein. Dow Jones, S&P 500 und MDAX sowie Euro Stoxx 50 sehen nach dem Bruch wichtiger Marken nach weiteren Kursverlusten in der Größenordnungen von mindestens 10 % aus. Dass diese im Zusammenhang mit der bevorstehenden US-Wahl stehen könnten, drängt sich ja fast auf. In wenigen Tagen sind wir schlauer.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit investiert.
Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Viele Grüße,
Ihr Robert Schröder
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