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Der Euro ist nicht tot, er riecht nur komisch!

24. März 2015, 07:00 Uhr

Freie Analysen

Es ist mal wieder so weit. Der Euro wird zu Grabe getragen und ist dem Untergang geweiht. Nach dem Crash der letzten Monate, in denen die Gemeinschaftswährung seit Sommer 2014 gegenüber dem US-Dollar um 25 % von 1,40 auf jüngst erreichte 1,0462 USD abgewertet hat, ist das Sentiment so schlecht wie seit 15 Jahren nicht mehr. Dass die Parität erreicht wird, ist eine abgemachte Sache und auch wie es mit dem Euro weitergehen wird, ist glasklar. Kursziele von 0,85 bis 0,80 USD machen schon seit Wochen die Runde. Warum es jetzt aber mal wieder ganz anders kommen könnte, als erwartet, lesen Sie hier.

Vergleichbare Schwächephasen gab es in der Vergangenheit schon mind. zwei Mal. Einmal 1985 und im Jahr 2000. Entsprechend vergleichbar ist auch der RSI auf Monatsbasis, der aktuell mit knapp 22 so tief wie eben 1985 notiert. Das Sentiment des Euros dürfte aktuell auch sehr ähnlich schlecht sein wie damals. Das aktuelle Euro-Bashing in den Medien spricht Bände!

So gut wie niemand glaubt mehr an den Euro. Griechenland ist ein Dauerthema, die Diskussion um den Grexit verkommt zur Farce, vor ein paar Tagen hat Island seinen EU-Beitrittsantrag offiziell zurückgezogen … das Land wird schon wissen warum … und die Eurozone steht, zum x-ten Mal, kurz vor dem Zusammenbruch. Und überhaupt ist war das damals alles keine gute Idee mit dem Euro. Ach hätten wir doch noch die gute alte DM …

Es ist, wie es ist. Zum Glück ist die Charttechnik sehr viel objektiver. Historisch läuft hier in diesem Zusammenhang ein, wenn auch volatiler, Aufwärtstrend. Nach der Rallyphase von 0,64 auf 1,45 USD, folgte eine jahrelange Korrekturphase, die erst im Jahre 2000 bei 0,82 USD geendet hat. Anschließend sahen wir eine weitere, sehr ähnlich starke, Rallyphase, die bis 1,60 USD lief und die ebenfalls entsprechen stark korrigiert wurde.

EURUSD-m-230315

Vor ein paar Tagen hat der Euro mit 1,0462 USD genau die Mitte zwischen dem 61,8 und 76,4 % Korrektur-Retracement erreicht. Und viel hätte nicht mehr gefehlt und der langfristige Aufwärtstrend, der bei ca. 1,0250 USD verläuft, wäre getestet worden, wenn da nicht eine wichtige diagonale Unterstützunglinie Schlimmeres verhindert hätte. An ihr gab es nun eine schnell 500 Pips-Reaktion, die sogar schon in der aktuellen Monatskerze erkennbar ist.

Das KÖNNTE nun der Startschuss einer neuen Trendbewegung bzw. Euro-Rally gewesen sein. Konkret erwarte ich, dass das Pendel ab jetzt wieder Zugunsten des Euros ausschlagen und diesen in den kommenden Jahren Richtung 1,70 USD hieven wird. Starker Tobak, ich weiß. Doch denken Sie besonders in diesen Tagen immer wieder an die altbekannte Börsenweisheit: „Die Hausse wird geboren im Pessimismus. Sie wächst in der Skepsis. Sie altert im Optimismus und sie stirbt in der Euphorie.“

Fazit: Der Euro ist nicht tot, er riecht nur komisch! Wer sich jetzt vom aktuell vorherrschenden Euro-Abgesagt und dem anhaltenden Pessimismus nicht kirre machen lässt, kann meiner Einschätzung nach gut an einer mittel- und langfristigen Rallybewegung des Euros Richtung 1,70 USD verdienen. Jetzt gilt es wieder auf einen steigenden Euro zu setzen.

Ob das genannte Tief vom 13. März mit 1,0426 USD schon das finale Tief – ich vermute ja – gewesen ist, muss eine weitere und “feinere” Analyse des Euro gegenüber dem US-Dollar zeigen. Verpassen Sie diese nicht und abonnieren Sie meinen kostenfreien Newsletter!

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert.

Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.

Viele Grüße,

Ihr Robert Schröder

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